Nachruf zum tragischem Tode unseres Vereinskollegen Jörg Voderberg
Die Funke Medien NRW haben im Jahre 2013 einen Artikel veröffentlicht, der Jörg so zeigt und beschreibt wie sein Leben war und viele Fliegerkollegen Jörg kennen lernen durften.
Das war’s: Nach dem Flug von Stockholm nach Düsseldorf verabschiedet sich Jörg Voderberg (hinten) von seiner Crew.Foto:JoG
DORSTEN. Dorstener Flieger landet nach 32 000 Flugstunden im Ruhestand. Als Segelfluglehrer wird er in Dorsten weiter aktiv sein.
Es gibt Traumberufe. Flugkapitän, das ist so einer. Jörg Voderberg hat sich diesen Traum verwirklicht und eine eindrucksvolle Bahn am Himmel gezogen. Der 65-jährige hat jetzt mit einem Linienflug der Eurowings von Stockholm nach Düsseldorf die Flugkapitänsmütze an den Nagel gehängt. Die Dorstener Flieger ließen sich diese letzte Landung nicht entgehen: Wolfgang Jürgens war mit dem Motorsegler nach Düsseldorf geflogen, um Voderberg von dort aus nach Dorsten zu fliegen.
Als Lehrer weiter aktiv
Jörg Voderberg ist Flieger aus Leidenschaft und in Dorsten seit etlichen Jahren als Fluglehrer tätig. Nach Dorsten ist der Flugkapitän nach einem Flugtag Anfang der 1980er Jahre gekommen. Mit der Fliegerei hat Voderberg als Modellpilot begonnen. Bald wollte der gelernte Maurer mehr und er erlernte in Marl die Kunst des Motorfluges. Rasch wurde er Fluglehrer und machte die Fliegerei zum Beruf. „Ich liebe die Fliegerei. Auch nach rund 32 000 Flugstunden“, so Jörg Voderberg, der alle Lizenzen besitzt, die ein Flieger haben kann. Er überprüft Fluglehrer und er hat eine Lizenz, die sich grob als Testpilot umschreiben lässt.
Dabei könnte der Pilot aus Leidenschaft ein Buch über seine Erlebnisse in der Luft schreiben. Kunstflug im offenen Doppeldecker oder Soloflüge als Überführungspilot über den Atlantik: Die Liste der Flieger-Erlebnisse von Jörg Voderberg ist lang. Dabei ist der Pilot aus Leidenschaft keiner, der mit Schauergeschichten hausiert, sondern einer, der sein Wissen weiter gibt und als Sicherheitsfanatiker gilt. „Es gibt viele mutige Piloten und viele alte Piloten. Aber es gibt nur wenige alte mutige Piloten“, hat der Neil Amstrong, der Kommandant von Apollo 11 einmal gesagt. Eine Einschätzung, die Voderberg unterschreibt.
Was kommt nach einem erfüllten Berufsleben? Fliegen natürlich. Der Kapitän Jörg Voderberg geht in Pension, aber der Flieger Jörg Voderberg hat mit seiner Lebensgefährtin Barbara Lohmann vorgesorgt: Eine schmucke, kleine Cessna wird aus dem Ruhestand von Voderberg einen Unruhestand machen, denn ein alter Adler ist der Pilot aus Leidenschaft längst. Als Segelfluglehrer ist er in Dorsten aktiv oder hilft auf der Wasserkuppe in der Rhön aus. Wenn es zum Urlaub auf die Nordseeinseln geht, entspannt sich Voderberg per Flugzeug. Für Jörg Voderberg ist Fliegen eine Leidenschaft, die ihn nie loslassen wird.
Jörg war nicht nur der Großfliegerei verschworen, auch die Modellfliegerei hat er betrieben und war seit 2010 Mitglied unserer Gemeinschaft. Im Januar hat Jörg noch an unserer Jahreshauptversammlung teilgenommen und viel von dem Nachbau der Spitfire erzählt.
Sein tragischer Absturz hat uns alle bewegt.
Mögen in der Zeit des Hoffens und Bangens gute Freunde seiner Frau Barbara und der Familie hilfreich und stützend zur Seite gestanden haben.
Die FSV Vest verliert einen aufrichtigen Fliegerkollegen.
Für den Vorstand der Flugmodelsportvereinigung Vest
Michael Nitschke